FINGERSPIELE
DIE SCHÖNSTE FORM DER HANDARBEIT
DIE SCHÖNSTE FORM DER HANDARBEIT
In der Biographie der meisten Menschen taucht wahrscheinlich das Fingern als erste intensivere Sexerfahrung auf. Genauso dürfte ein anderer Begriff dafür – Petting – zu den ersten Sex-Vokabeln gehören, die wir– dank der BRAVO und Dr. Sommer, gelernt haben. Was bei Teenagern langsam, unbeholfen und zaghaft beginnt, wird im Laufe der Zeit ein fester Bestandteil des persönlichen intimen Repertoires. Auch ohne Partnerin oder Partner macht sich dabei jeder mehr oder weniger häufig an die Handarbeit. Masturbation zählt aber nur im weitesten Sinne zu den Fingerspielen, obwohl sich gerade Frauen bei der Selbstbefriedigung oft ähnlich fingern, wie es auch ein Partner tun würde. Mit einer Frau oder einem Mann beginnt dann das eigentliche Petting. Vielfach bildet es das Vorspiel für den Sex, lässt sich aber ebenso mittendrin als Variante einbauen oder nur für die schnelle Befriedigung des anderen zwischendurch. Wie bei allen anderen Praktiken oder Stellungen, gibt es auch hier eine klare Rollenverteilung, die häufig von Escorts mit Fingerspiele aktiv oder Fingerspiele passiv beschrieben wird. Einer gibt die Freude und der andere genießt sie. Manchmal stimulieren dabei nur die Fingerspitzen oberflächlich, aber oft dringen die Finger auch in Vagina oder Anus ein. Bis hin zu einem besonderen Akt der Penetration.
Frau oder Mann sind dabei auf gleiche Weise erregbar wie bei normalem Sex oder der analen und vaginalen Stimulation mit Sextoys. Druck oder Reibung der Finger reizen die Klitoris oder treffen den G-Punkt. Bei Männern findet anale Stimulation schnell die erogene Zone nahe der Prostata, die über den Anus nach wenigen Zentimetern gut zu erreichen ist. Die Finger bieten, neben dem Mund, die umfangreichsten Möglichkeiten zur Stimulation. Oft arbeiten die Zunge und der Mund eng zusammen. Mit verschiedenen Bewegungen, unterschiedlichem Druck oder unterschiedlicher Fingeranzahl können allein Fingerspiele immer neue, abwechslungsreiche Lust bereiten. Damit das Eindringen nur Lust und weniger Frust bedeutet, braucht es unter Umständen ein bisschen Übung oder Hilfsmittel wie ein Gleitgel – besonders beim analen Finger-Sex. Übung macht, wie immer, den Meister. Manche Paare gehen weiter, erhöhen die Fingeranzahl und kommen so zum Fisting. Dies ist jedoch eine eher eigenständige Sexpraktik und setzt Übung sowie Vertrauen voraus.
Das Fingerspiel ist „learning by doing“ und kann mit jeder Partnerin oder einem wechselnden Partner unterschiedliche Dimensionen annehmen. Je abwechslungsreicher es gestaltet wird, desto höher sind die Chancen, der neuen Erregung auf jeweils unterschiedlichem Niveau. Eine universelle Anleitung hierzu gibt es nicht – jedoch sollten zwei wesentliche Grundregeln stets beachtet werden. Zum einen ist das gegenseitige Einverständnis unabdingbar: Der aktive Part geht nur so weit, wie es der andere wünscht oder wie es ihm gefällt. Dies ist gerade beim Eindringen der Finger wichtig, weil es hier durch zu harten Einsatz oder fehlende Vorbereitung leicht zu Verletzungen kommen kann. Die zweite Regel ist ebenso eine Selbstverständlichkeit beim Sex mit anderen: Hygiene. Hände oder Finger müssen gewaschen und sauber sein. Fehlende Sauberkeit erzeugt einen Ekelfaktor und sorgt zusätzlich für die Übertragung von gefährlichen Bakterien. Gepflegte Fingernägel sind ein weiteres Muss. Sie sollten nicht nur sauber sein, sondern auch keine scharfen Kanten oder rauen Spitzen haben. Die Schleimhäute in Anus oder Vagina sind sehr dünn und reagieren bei Verletzungen äusserst sensibel. Bestenfalls sind die Fingernägel schlichtweg kurz. Frauen mit langen Nägeln sind deswegen nicht gleich vom Fingerspiel aktiv ausgeschlossen. Beim Eindringen sollten sie jedoch etwas vorsichtiger vorgehen, um Verletzungen zu vermeiden. Hier könnte z.B. ein Fingerling (mit oder ohne Noppen) zum Einsatz kommen. Noppen können das Lustempfinden sogar noch steigern. Wer die Nägel professionell pflegen lässt, kann splittrige und eckige Kanten sogar ganz ausschliessen. Viel Freude beim Ausprobieren!