F.C.GUNDLACH
MENSCH, MODE, FOTOGRAFIE
MENSCH, MODE, FOTOGRAFIE
Franz Christian Gundlach starb am 23. Juli 2021, seine Fotografien gehen in das Morgen. Nach einer Nacht mit Leben gehen Sie, umgeben von schönen Gesichtern zum Berühren, durch eine Welt voller Blicke: aus Kameras, aus Bildern, auf Sie. Unser Escortservice empfiehlt dazu einen kleinen Trip in eine freie Stadt: Hamburg!
F.C. Gundlach, Hesse per Geburt am 16. Juli 1926, hält mit zehn Jahren seinen Schlüssel zur Welt in der Hand: eine Boxkamera aus der Serie „Agfa Box“ des einstigen Unternehmens „Agfa“. Sie öffnet das Tor zur Laufbahn, die auch zum Kurator und Sammler führt. Für Gundlach kommt klares Denken vor dem sicheren Vollenden.
Lagerist oder Galerist? Es ist nie die Rolle, ob mit Funktion oder Film, die für Gundlach zählt: Es ist das Zeigen des Kerns der Sache. Für den Mann aus dem Kind mit der Agfa, ist die Sache der Mensch. Gundlach der Handwerker, glaubt an die Fotografie als Medium der Kunst im Futur. Ebenso setzt er sein Nichtsein zur rechten Zeit in Szene: Auf dem Friedhof in Ohlsdorf (Hamburg), lässt er mehr als zehn Jahre vor seinem Tod ein Grabmal als Würfel mit einer Kante von drei Metern setzen.
Im Beton grüßt eine seiner Aufnahmen von Pyramiden aus 1966 mit der Ironie des Vergehens. Gundlach ist eben nicht eingebildet, ein Gebildeter wohl, ein Gebilde reizt ihn. Er weist auf sich und dabei von sich weg auf die Sache: „Künstler“ oder „Unternehmer“ reichen nicht hin.
Der Fotograf überlebt den Zweiten Weltkrieg als Helfer der Luftwaffe und lernt seine Kunst als Handwerk. 1950 lernt er Paris kennen, das sich „von allein“ in Aufnahmen ewig macht. Gundlach liefert Berichte zu Filmen und zu Stücken für das Theater.
Als Vertreter der freien Berufe, widmet er sich später der Mode. Sicher treibt ihn auch der in Paris geformte „New Look“ dazu: Christian Dior schuf seine neue Sicht ab der zweiten Hälfte der 1940er.
Ab den frühen 50ern bildet Gundlach führende Mode für mehrere Magazine ab, etwa „Film und Frau“ aus Hamburg oder die „Brigitte“. Diese sichere Tätigkeit führt ihn zu vielen Orten weit von den Häusern der Verlage. Dort zeigt er der großen Schar der Leser im Raum der deutschen Sprache nach dem Krieg das heile Schöne aus Exotik und Ferne.
Stets schätzt der Mann aus Heinebach das Tor zur Welt: Hamburg. Zu Berlin meint er einmal, dort bewege sich „im Moment viel. Aber so lange Berlin ein Vorort von Hamburg ist, ist alles in Ordnung.“ Solch ein Hauch von Ironie mit Zwinkern, weht oft in seiner Nähe.
Diese Art von Humor, vielleicht derber, mag Gundlach wohl in der Malerei von Polke. In diesem Künstler mit Pinsel sieht der mit Linse den wahren Schöpfer des Kapitalistischen Realismus.
Der Gegenstand liegt dem Fotografen mit Sinn für Vieles nahe. So wird der Mann aus der Spröde von Hamburg warm mit dem prallen Tun in Köln. Auch wegen „des Dialekts“ mag er die Bewohner der Stadt mit dem Dom. Es muss nicht unbedingt das vornehme Düsseldorf sein.
Doch das Edle zieht sich durch das ganze Werk des „Foto-Grafen“: Gesichter von Anmut, Kleidung mit Pfiff, Orte voll dichter Reize. Er setzt in Szene und es wirkt echt. Auf keinen Fall würde er „das Stück Würfelzucker mit der Zuckerzange in den Tee geben“.
Kurz vor den 1970ern entsteht Gundlachs bald bekannter PPS: Der „Professional Photo Service“ bietet Dienste für Fotografen, die in Deutschland wirken. Mitte der 1970er fügt der Gründer die Leistungen seiner Galerie dem PPS hinzu. Sie widmet sich, unter den ersten im Lande, der Fotografie als Form der Kunst:
Bis in die frühen 90er zeigt die „PPS. Galerie F.C. Gundlach“ etwa zehn Dutzend Ausstellungen. Goldin, Penn, Kippenberger, Tillmans und etliche Größen mehr schlagen die Galerie zur Ritterin ihrer Art.
Gundlach blickt durch seine Linsen stets scharf auf Menschen und ihr Vergehen. Vielleicht, weil er den Namen einer Familie von Glasmachern als Geschlecht von Adel seit über 500 Jahren trägt. In 2000 sichert er sein Werk, seine wachsende Sammlung sowie das Abbilden mit Kameras als Gut der Kultur mit einer Stiftung, die seinen Namen trägt.
Für F.C. Gundlach zählt das Zeigen dessen, was der jeweilige Mensch ist. „Wahrheit ist Arbeit“, sagt er einmal. So halten sich Buntes und Dunkles wohl zu gleichen Teilen in der Sicht dieses Bildwerkers. Die Knef und die Schneider versteht er in Tragik, der Witz mit Blitz stubst Leser seiner Gedanken hell auf die Nase.
Ebenso sorgt das reine, feine, kleine Konzept für den raschen Blick der Augen auf Momente. Als Purist fährt der ruhige Gundlach über 30 Jahre allein 911er bis „Auto fahren keinen Spaß mehr“ macht. Danach darf es der vertragliche Fahrer wie das spontane Taxi sein: freies Hier und Da für lauter Lautes, Jetzt wie auch Ruhe zum Denken über Kommendes, manchmal den Tod.
Schöner bleibt das Verharren im Leben, wozu Ausgehen zum Essen zählt. Im Ausgleich macht der Fotograf als Macher sein Carpaccio als „das beste der Republik“.
Seine über tausend Bilder zählende Sammlung „Das Bild des Menschen in der Photographie“, leiht Gundlach auf Dauer dem „Haus der Photographie“ in den Deichtorhallen Hamburg. Als Gründungsdirektor des Hauses, wirkt Gundlach dort von 2003 bis 2005.
Gundlach, der Sammler, bewahrt Dinge, weil er sich von ihnen nicht trennen mag. In diesem Geiste bekennt er sich einmal in einem Bericht der TAZ. Mit ihm eigener Klarheit zu Leben und Tod, gibt er seine Sammlung ab, wie er kurz vor den 1990ern sein großes Fotografieren beendet: auf Dauer.
Danach gilt: „fotografieren tue ich mit meinem Handy„. Das digitale Abbilden bleibt die Fremde, in die er in seinen letzten gut 30 Jahren nicht auszieht.
Gundlachs Heimat bleibt das kühle Hamburg, wo sein Leben endet … nach den 1950ern in Paris, einem Blick aus dem London der 60er und einem Sturm auf und aus New York danach. Seine Werke fesseln weiter wie jene Agfa den 10-jährigen. Der Würfel auf dem Friedhof mag an die Boxkamera erinnern. „Rosebud“.
Für einen Menschen mag es dessen Medium geben. Für Gundlach ist es Fotografie als Malerei. Dieser Geist eint ihn mit Kippenberger, in dessen Werk er beide Medien mit gleichem Recht sieht. Für Gundlach bleibt die Kamera der „Pinsel guter Fotografen“.
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