Die Art Basel ist „der“ Schweizer Exportschlager und Jetset-Event in Sachen Kunst. Die weltweit wichtigste Messe für zeitgenössische Kunst, die jährlich im Frühsommer stattfindet, gilt als Epizentrum des internationalen Kunstmarkts und zieht gleichermaßen Galeristen, Sammler, Kuratoren und kunstaffines Publikum an. 2017 findet die Art Basel vom 15. bis 18. Juni statt. In der Kulturhauptstadt der Schweiz trifft sich alles, was Rang und Namen im Kunst-Business hat…oder auch gerne hätte. Darunter befinden sich große Galeristen wie z.B. Larry Gagosian oder David Zwirner aber auch berühmte Privatsammler wie Schauspieler Silvester Stallone und Rockstar Lenny Kravitz. „Altes Geld“ ist natürlich auch zugegen, welches sich jedoch diskret und eher unauffällig über das Kunstparkett bewegt.
Auch Sie können dabei sein, wenn 291 Galerien aus 34 Ländern insgesamt rund 4.000 moderne und zeitgenössische Künstler präsentieren. Ein Vortragsprogramm von artworld sowie Ausstellungen und Veranstaltungen diverser Basler Kulturinstitutionen, runden das exklusive Kunstprogramm ab. Wer sich lieber in wärmeren Gefilden oder in Asien aufhält, besucht wahlweise die Art Basel Miami Beach oder den Ableger in Hongkong.
1970 schlägt die Geburtsstunde der Art Basel: Die Basler Galeristen Ernst Beyeler, Trudi Bruckner und Balz Hilt richteten die erste Messe vom 11. bis zum 16. Juni aus. Der Erfolg ist von Anfang an überragend: Mehr als 16.000 Besucher sehen die Eröffnungsshow, um insgesamt 90 Galerien und 30 Verlage aus 10 Ländern zu begutachten.
Wo Privatjets im Minutentakt landen
2002 debütiert die Kunstmesse in Miami Beach und schaffte es, die Prominentendichte massiv zu erhöhen. In Florida wollen wirklich alle dabei sein, denn die Art Miami ist sozusagen der offizielle Ausklang eines jeden Kunstjahres. Die erste Auflage startete mit 160 Galerien aus 23 Ländern und zog 30.000 Besucher an. 2013 folgt Hongkong als Ausstellungsort und zieht über 60.000 Besucher in seinen Bann.
Manches Mal ereilt den Kunstlaien eventuell der Verdacht, dass viele Messe-Besucher die feilgebotenen Werke als reine Lifestyle-Produkte betrachten, die gekauft werden, um sie dann nach relativ kurzer Zeit danach gewinnbringender zu veräussern. Umso lobenswerter ist eine Crowdfunding-Initiative der Art Basel, in Zusammenarbeit mit Kickstarter, die im September 2014 initiiert wurde, um gemeinnützige Bildende Kunstorganisationen zu unterstützen.
Fakt ist: Wer in Basel Kunst kauft, gehört oft zum sogenannten „alten Geld“ wohingegen in Hongkong überwiegend die Eliten des „neuen Geldes“ ebendieses ausgeben. In Miami werden sicherlich auch Geschäfte gemacht, oder zumindest angeleiert, allerdings steht dort die Party im Vordergrund. Das meiste Geld wird aber nach wie vor während der Schweizer Muttermesse umgesetzt: 2015 wurde in Basel beispielsweise ein Warhol für 35 Millionen Euro verkauft.
Kunst auf der Art Basel auch wirklich kaufen zu können, ist für Normalsterbliche nicht ganz so leicht: Sieht man vom fehlenden Kleingeld ab, dürfen die „gewöhnlichen“ Besucher seit ein paar Jahren erst am dritten Tag die heiligen Hallen betreten. Vorher sind die „Preview“-VIPs dran, die wenn sie Glück haben, die Restkunst der sogenannten „First Choice“-VIPs erwerben können.
Wer keine 35 Millionen Euro anlegen möchte oder es nicht in die „First Choice“ oder „Preview“-Auswahl geschafft hat, für den empfehlen sich die drei Satelliten-Messen Scope, Volta und Liste, die Neu-Entdeckungen und (noch) erschwingliche Werke feilbieten.